Steigt das lokale Einkommen, erhöht sich auch der Wohlstand für Menschen in Entwicklungsländern. Vor allem der Privatsektor schafft lokales Einkommen und trägt umso mehr dazu bei, je ausgeprägter das Geschäftsmodell im lokalen Kontext verankert ist. Dies bedeutet, dass Unternehmen mehr lokale Mitarbeitende beschäftigen, Steuern vor Ort zahlen und Waren von lokalen Lieferanten beziehen. Die Agenda 2030 betont die entscheidende Bedeutung der Mobilisierung und effizienten Nutzung heimischer Ressourcen für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele, insbesondere 8 (Wirtschaftswachstum), 10 (Reduzierung von Ungleichheit) und 17 (Mobilisierung lokaler Ressourcen).
Die Bestandsunternehmen der DEG haben lokale Einkommen in Höhe von 235 Mrd. EUR generiert:
Sie haben im Berichtsjahr lokal 25,6 Mrd. EUR Löhne und Gehälter sowie 6,9 Mrd. EUR Körperschaftsteuern gezahlt.
66 % der benötigten Waren und gut die Hälfte der Anlagegüter wurden lokal beschafft und generieren so 154,6 Mrd. EUR Einkommen für lokale Lieferanten.
Zinszahlungen an lokale Kapitalgeber, lokale Lizenzgebühren sowie die Gewinne lokaler Unternehmer nach Steuern schufen weitere Einkommen in Höhe von 40,1 Mrd. EUR.
Einen Beitrag zur Steigerung des lokalen Einkommens leisten Unternehmen über Steuerzahlungen. Damit tragen sie auch zur Erreichung des SDG 17 bei, das u. a. die Stärkung der Mobilisierung inländischer Ressourcen zum Ziel hat. Eine DEG-Studie zu Unternehmenserträgen und Staatseinnahmen zeigt, dass die Gesamtbeiträge des privaten Sektors zu den Staatseinnahmen unterschätzt werden, da viele Veröffentlichungen sich vor allem auf die Körperschaftsteuer fokussieren. Werden beispielsweise Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer der Beschäftigten dazugezählt, ist der Beitrag von DEG-Kunden zu lokalen Staatseinnahmen dreimal höher.
Lokale Beschaffung bietet viele Vorteile für Unternehmen und das soziale Umfeld. Sie ermöglicht u. a. eine kürzere Lieferkette und somit mehr Resilienz in der Produktion, ist klimaverträglicher und erhöht das lokale Einkommen, das wiederum beispielsweise in lokale Infrastruktur, Bildung und Gesundheit investiert werden kann, und steigert das Gemeinwohl. Mehr Informationen dazu in der DEG-Studie „Nutzung der Vorteile von lokaler Beschaffung für Unternehmen und Gesellschaft“.
Damit ihre Kunden wirtschaftlich erfolgreich sind und somit nachhaltig lokales Einkommen schaffen können, berät und unterstützt die DEG sie mit verschiedenen Programmen. Damit können auch Finanz- und Managementstrukturen von Unternehmen sowie ihre Zulieferketten verbessert und Projektrisiken verringert werden.
Name: Muangthai Capital Public Company Limited
Investitionsvolumen (in EUR) zum 31.12.2023: 35 Mio.
Region: Thailand
DERa-Kategorie: Lokales Einkommen
Die DEG gewährt der Muangthai Capital PCL (MTCTH) ein Darlehen zur Weiterleitung an Kleinstunternehmer und einkommensschwache Haushalte in Thailand. MTCTH ist ein börsennotiertes Nicht-Banken-Finanzinstitut, das über ein landesweites Netz von rund 7.500 Filialen Kreditprodukte für Kleinst- und Kleinunternehmer, Landwirte und Privatkunden anbietet. Mit dem DEG-Darlehen kann diesen dringend benötigtes Kapital bereitgestellt werden, wodurch die Verdienstmöglichkeiten einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen verbessert werden können und ihr Haushaltseinkommen erhöht werden kann.
Diese Transaktion trägt nicht nur dazu bei, den Zugang zu Krediten für einkommensschwache Personen und Kleinstunternehmen zu verbessern, sondern schafft durch den Ausbau des Filialnetzes auch neue Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten. Darüber hinaus werden alle Dienstleistungen und Waren hauptsächlich auf dem lokalen thailändischen Markt erworben, was zur Schaffung lokaler Einkommen beiträgt.
Name: Naturasol S.A. de C.V.
Investitionsvolumen (in EUR) zum 31.12.2023: 19,4 Mio.
Region: Mexiko
DERa-Kategorie: Lokales Einkommen
Naturasol S.A. de C.V. und Mielmex S.A. de C.V. bilden zusammen die Grupo Naturasol. Das Familienunternehmen produziert u. a. Nuss-Snacks, Honig, Kartoffelchips und Energieriegel. Im Honigbereich ist die Gruppe lokaler Marktführer und exportiert einen Anteil des Honigs nach Europa. Seit 2019 stellt die DEG ein langfristiges Darlehen bereit. Die Mittel werden zur Finanzierung von permanentem Betriebskapital und neuen Maschinen verwandt.
Mit dieser Transaktion wird lokales Einkommen durch die Sicherung von rund 1.200 bestehenden und 400 neuen Arbeitsplätzen geschaffen, wobei Frauen rund die Hälfte der Belegschaft ausmachen. Darüber hinaus trägt Naturasol zum lokalen Einkommen bei, indem es nicht nur lokale Arbeitskräfte einstellt, sondern auch Steuern zahlt sowie erhebliche lokale Liefer- und Kapitalausgaben tätigt. Das starke Umsatzwachstum ermöglicht zusätzlich lokales Einkommen nicht nur für 16.000 Kleinimker im Netzwerk der Honigbauern der Gruppe, sondern auch für Kleinerzeuger von Kartoffeln, Erdbeeren und anderen landwirtschaftlichen Produkten.
DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH
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