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Entwicklungswirkungen managen

Die DEG zählt zu den Erstzeichnern der „Operating Principles for Impact Management“, die Standards für Geschäftsstrategie, Akquisition, Strukturierung, Management und die Bewertung von Entwicklungswirksamkeit für private Investitionen festlegen. Das Impact Management der DEG ist gemäß diesem Standard durch ein externes unabhängiges Institut verifiziert und positiv bestätigt.

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Principle 6 geht auf das Monitoring jedes Investitionsprozesses ein. Mit dem DERa lässt sich die Entwicklungswirkung jedes einzelnen Kunden zu Beginn der Investition und anschließend jedes Jahr im Portfolio messen. So hat die DEG den Beitrag jedes einzelnen Kunden zu den SDGs jederzeit im Blick und kann mit ihnen gezielt an Verbesserungen arbeiten. Gleichzeitig lassen sich übergreifende Entwicklungen nachverfolgen.

Vergleicht man die Entwicklungswirksamkeit aller DEG-Kunden in den Bereichen Projektfinanzierung, Finanzinstitute, Fonds und Unternehmen, die 2019 bereits im Portfolio waren (314 Kunden), mit deren Ergebnissen für 2023, so zeigt sich ein positiver Trend: 58 % der Kunden erzielen einen höheren DERa-Score und 5 % können ihr Niveau halten. Das durchschnittliche DERa-Ergebnis für diese Kunden lag 2023 bei 83 Punkten und liegt gerundet um 3 DERa-Punkte über dem von 2019.

Rund 63 % aller DEG-Kunden verbesserten oder sicherten ihre Entwicklungswirksamkeit von 2019 bis 2023.

Portfoliotrends 2023 vs. 2019

DEG-Kunden in den Bereichen Finanzinstitute, Fonds, Projektfinanzierung und Unternehmen. Kunden mit besonders hoher Abweichung (mehr als 35 Punkten) wurden nicht berücksichtigt.

1.

Treibhausgas (THG)-Emissionen zu vermeiden,

Ein Beispiel für eine positive DERa-Entwicklung ist ein brasilianischer Hersteller von Legierungen. Als wichtiger Arbeitgeber in einer ländlich geprägten Region konnte das Unternehmen im Bereich gute, faire Beschäftigung und mit deutlichem Wachstum punkten. Die DEG investiert seit 2008 in das Unternehmen und konnte zu einer stetig wachsenden entwicklungspolitischen Performance beitragen. Insbesondere hat sich das Umweltmanagement des Unternehmens in den letzten Jahren deutlich verbessert und wurde mehrfach nach internationalen Standards zertifiziert.

Jedoch kann nicht jede Entwicklung durchgängig positiv verlaufen, was eine DEG-Investition in ein Mikrofinanzunternehmen zeigt. Es hat eine Gruppe von Finanzinstituten in Schwellenländern aufgebaut und bietet Finanzprodukte und -dienstleistungen für Kleinst- und Kleinunternehmer an, die vom traditionellen Finanzsektor ausgeschlossen sind. Mit diesem Schwerpunkt hat das Unternehmen eine sehr hohe entwicklungspolitische Relevanz und punktet sowohl im Bereich „Entwicklung von Märkten und Sektoren“ als auch „Gute, faire Beschäftigung“. Allerdings befindet sich die Gruppe nach Jahren des starken Wachstums nun in einer Konsolidierungsphase, was zu Einbußen im DERa in der Kategorie „Lokales Einkommen“ führt.

Innerhalb der Kategorie „Gute, faire Beschäftigung“ ist der Durchschnittwert der Kunden zwischen 2019 und 2023 von 17,4 auf 19,3 DERa-Punkte gestiegen. Die Jobanzahl stieg von rund 1,6 Mio. im Jahr 2019 auf 2,2 Mio. in 2023. Die Fondsinvestments der DEG leisten mit über 500.000 zusätzlichen Beschäftigten den größten Beitrag zu dieser Entwicklung, was durch Neuinvestitionen der Fonds zu erklären ist. Das stärkste Beschäftigungswachstum haben Kunden, die im Verkehrs- und Lagersektor sowie im Informations- und Kommunikationssektor tätig sind.

Der Durchschnittwert des „Lokalen Einkommens“ sank zwischen 2019 und 2023 leicht von 24,3 auf 24 DERa-Punkte und hat sich somit um 0,3 DERa-Punkte verschlechtert. Dabei sind die Scores, wahrscheinlich als eine Auswirkung der Covid-19-Pandemie, zunächst deutlicher gesunken und haben sich mittlerweile wieder erholt. Insgesamt 59 % der Kunden konnten ihren Score verbessern oder wiedererlangen. Die Unternehmen, Projektfinanzierungen und Finanzinstitute konnten ihre Beiträge zum lokalen Einkommen von über 40 Mrd. auf knapp 50 Mrd. EUR steigern. Die Fonds generierten durch ihre Neuinvestitionen zusätzlich 46 Mrd. EUR an lokalem Einkommen. Das größte durchschnittliche Wachstum (auf drei Jahresdurchschnitte bezogen) ist bei Kunden in den Sektoren Bau und verarbeitendes Gewerbe zu verzeichnen, während bei Kunden im Agrarsektor die Umsätze langsamer wachsen.

Im Bereich „Entwicklung von Märkten und Sektoren“ bleibt der Score relativ konstant, da sich dieser insbesondere auf das Land und den Sektor, in dem der Kunde tätig ist, bezieht und diese Faktoren sich im Zeitverlauf nicht ändern.

„Umweltverträgliches Wirtschaften“ verzeichnet eine leichte Steigerung. Der Durchschnittwert der Kunden ist zwischen 2019 und 2023 von 14,9 auf 15,5 DERa-Punkte gestiegen, wobei 89 % ihren Score halten oder verbessern konnten. Die DEG arbeitet besonders aktiv mit ihren Kunden, um deren Umwelt- und Sozialmanagement zu verbessern. Dabei ist ein signifikanter Anstieg für Kunden in der verarbeitenden Industrie und im Gastgewerbe zu erkennen. Unverändert hoch ist die Qualität des Umweltmanagements bei Agrarkunden und bei den Fonds im DEG-Portfolio. Die meisten Projekte, die zur Vermeidung und Reduzierung von Umweltbelastungen beitragen, haben diese Komponente im Projektdesign verankert, zum Beispiel durch den Einsatz erneuerbarer Energien. Das heißt, dass sich hier im Laufe des Projekts keine Änderungen ergeben.

Eine positive Entwicklung zeigen die Kunden auch in der Kategorie „Nutzen für lokale Gemeinden“, mit einem Stand von 4,6 DERa-Punkten in 2019 und 5,2 in 2023. Die Gesamtsumme der Beiträge zum Gemeinwesen hat sich dabei von rund 183 Mio. EUR auf gut 230 Mio. EUR gesteigert. Insgesamt waren 71 % der Kunden fähig, ihren Score zu halten oder zu verbessern. Einen besonders großen Anteil machen dabei die finanzierten Finanzinstitute aus, die ihre Ausgaben um durchschnittlich über 7 % gesteigert haben.